Projektwoche vom 26.-28.05.2025 an der Fritz-Baur-Schule: Einmal im Jahr findet das Lernen ganz anders statt als gewohnt – jenseits des täglichen Schulrhythmus dürfen alle Kinder ihren Wünschen und Neigungen nach jeweils ein Projekt am Tag auswählen und gemeinsam mit anderen Kindern aller Klassenstufen gemischt zusammen lernen. Im Vordergrund steht dabei besonders das praktische Tun, das Hantieren mit Material und Arbeitsmitteln, das Bewegen, aber auch der Austausch unter Kindern verschiedener Altersgruppen.
Dieses Jahr standen die drei Projekttage ganz im Zeichen der „Geschichte“: Die Kinder konnten sich quasi in die Zeitmaschine setzen und mehrere Jahre, Jahrhunderte oder Jahrmillionen durch die Erdgeschichte reisen. Dabei reichte die Zeitleiste von der Entstehung der Erde über die Epoche des alten Ägyptens, der Wikinger, der Indianer sowie Themen aus der Ritterzeit. Zudem konnten die Schüler erfahren, wie die Menschen im Mittelalter lebten und vor allem spielten, wie früher mit der Hand gewebt wurde, wie die Menschen auf dem Bauernhof lebten oder mit welchem Schreibgerät und in welcher Schrift Kinder vor 100 Jahren schreiben lernten. Sie gingen auf regionale Entdeckungsreise nach Relikten des Barock in der direkten Umgebung in Mimmenhausen oder erfuhren lebendige Geschichte im Schloss Salem. Auch Erfinder kamen nicht zu kurz: Wie verwirklichte man den Traum vom Fliegen, wer erfand zuerst die Nudel und wie wurde früher eigentlich telefoniert?
Schon morgens herrschte begeisterte Stimmung unter der Schülerschaft, dem Kollegium und allen beteiligten Helferinnen und Helfern: Lernen jenseits der gewohnten Wege macht vor allem auch Freude, das hat man in diesen drei Tagen deutlich gespürt!
Ihren Abschluss fand die Projektwoche im alljährlichen Schulfest. Frau Weißenrieder begrüßte alle „Mägde und Knechte, das adlige Volk“ im Mittelalterkostüm und erweckte die Geschichte des Mittelalters selbst zum Leben. Auch Eltern lernten an diesem Tag, wie früher im Mittelalter applaudiert wurde: Man reckte die Hände in die Luft und rief „Jubel!“
Und zu bejubeln gab es neben den Projekten auch am Schulfest noch einiges: Die Bläser-, Streicher- und Blockflötenklasse gaben einen Einblick in ihr Können. Schulleiter Herr Neher stellte noch einmal heraus, dass er sich besonders bei dem Kollegium für das Engagement bedanke, denn solche Projekte erfordern immer auch eine umfassende Vorbereitung aller Lehrkräfte. Nicht zu vergessen seien auch die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer aus den Kreisen der Jugendbegleiter sowie der Elternschaft, ohne die solche aufwendigen Projekte nicht zu realisieren seien. Zu bejubeln war wie immer auch das reichhaltige kulinarische Angebot, was von der Elternschaft aufgetischt wurde. Der Chor rundete das Programm mit dem passenden Liedtext ab, mit dem ich auch den Bericht schließen möchte:
„Geschichte, Geschichte, ist immer interessant! Geschichte, Geschichte, du kannst so viel erklären!“
Welch passendes Jubellied!
A. Kästle