„Auch der kleinste Trommler kann 1000 Füße zum Tanzen bringen“
Freitag, 22.11.2024: In der Turnhalle Mimmenhausen herrscht geschäftiges Treiben und Aufregung: Ein Konzert der besonderen Art steht bevor! Alle 219 Grundschüler trudeln in die Turnhalle ein und reihen sich geübt an ihren Platz im vorderen Bereich der Turnhalle ein. Etwa 30 kleine Holzkisten stehen bereit – bei näherem Hinsehen erkennt das geübte Auge, dass es sich keineswegs um eine einfache Sitzgelegenheit handelt, sondern um eine Cajon, eine Trommel, die gespielt wird, indem man sich darauf setzt und die Seitenwände zum Klingen bringt. Herr Pfauch, gelernter Schlagzeug- und Percussionlehrer, steht geduldig und lächelnd am Rand und erwartet seine Schützlinge, denen er eine Woche lang die Basics des Trommelns beigebracht hat.
Pünktlich um 11.00 Uhr geht es los, die Klasse 3a eröffnet das Trommelkonzert passend mit dem Titel „We will rock you“ der Band Queen. Da bleibt kein Händepaar ruhig, es wird im Rhythmus mitgeklatscht und -gestampft, die ganze Halle schwingt mit im passenden Rhythmus! Herr Pfauch leitet die Schülerinnen und Schüler dezent von der Seite an, mehr ist gar nicht notwendig, so gut sind sie auf ihren Auftritt vorbereitet.
Frau Weißenrieder begrüßt alle Trommler, Eltern und das Kollegium treffend mit den Worten: „Auch der kleinste Trommler kann 1000 Füße zum Tanzen bringen.“ Und so bringt eine Klasse nach der nächsten ihr einstudiertes Lied auf die Bühne, es wird geklatscht, gestampft, gerufen, gepatscht zu rockigen Rhythmen. Der Funke springt permanent über, die Eltern haben ebenfalls sichtlich Freude daran, in das Geschehen mit einzustimmen, es wird gelacht, gefilmt, fotografiert und immer wieder kräftig applaudiert. Finanziert wurde das gesamte Projekt über das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ des Landes Baden-Württemberg.
Herr Pfauch scheint ganz in seinem Element und bringt die Erfahrung mit, die man braucht, um über 200 kleine Trommler so zu dirigieren, dass jeder weiß, was er tun muss. Die Übergänge gellingen reibungslos, und auch das Aufstellen und das Verteilen der bunten Röhren, der Boomwhackers, mit denen das Schlusslied gemeinsam gestaltet wird, klappt in kurzer Zeit. Begeistert erklingen zum Schluss 219 Boomwhackers als begleitende Akkorde zu dem Lied „Don’t worry“ – man spürt das verbindende Element der Musik, alle Kinder sind begeistert bei der Sache, bevor sich dann das Getümmel schnell auflösen muss, sodass auch die Buskinder pünktlich um 12.00 Uhr noch ihren Bus erwischen. „Glückliche, fröhliche Kinder“, sagt Herr Pfauch – in der Trommelwoche von allen nur „Uwe“ genannt -, das sei es, was ihn antreibe und von Schule zu Schule ziehen lasse, um die Schüler Teil des Erlebnistrommelns werden zu lassen. Ganz zum Schluss, als viele schon gegangen sind, kommt noch eine Schülerin vorbei und reicht Herrn Pfauch ein selbst gebasteltes Fähnchen mit der Aufschrift: „Uwe ist der Beste“. Und so endet der einwöchige Workshop für alle Teilnehmenden als ein ganz großes Erlebnis in der Gemeinschaft als Schule!
A. Kästle